Der passende Beinschlag

Der Beinschlag ist ein viel diskutiertes Thema. Gerade unter Hobbysportlern und Triathleten wird hierüber heftig gestritten. Beine überhaupt sinnvoll? Brauche ich sowieso nicht! All das sind Fragen und Aussagen, die im Zusammenhang mit der Thematik Beinschlag fallen. Wir möchten das Ganze etwas professioneller und differenzierter betrachten.

6er Beinschlag

Die Beine bleiben fast gerade, nur das Knie wird leicht gebeugt, und die Zehen hinter dem Schwimmer sind spitz (Fußgelenk aber locker). Technisch wird dies ein 6er Beinschlag genannt, da du bei einem vollständigen Armzyklus sechs Kicks machst. Dies ist nichts, worüber du dir zu viele Gedanken machen musst. Wenn du  dich auf einen leichten tänzelnden Kick konzentrierst, fällt das Timing automatisch in die richtige Position.

Top Schwimmer wie Florian Wellbrock, Ian Thorpe oder Michael Phelps nutzen diesen Stil mit großer Wirkung.

2er Beinschlag / Schleppschlag​

Du hast vielleicht schon mal etwas von einem viel langsameren Beinschlag namens 2er Beinschlag oder Schleppschlag gehört: Bei einem vollständigen Armzyklus kickst du zweimal. Wenn es sauber ausgeführt wird, ist es wie ein Kick, der sich zwischen den beiden Positionen bewegt. Der Vorteil dieses Beinschlags ist, dass er deutlich weniger Energie verbraucht und somit über längere Strecken energieeffizienter ist.

Top Schwimmer wie Sarah Köhler, Thomas Lurz, Sharoan v. Rouwendaal, Laure Manadou, David Davies oder Shelley Taylor Smith gewannen mit dieser Technik viele Medaillen. Es wird bei Beckenrennen eingesetzt, ist jedoch besonders beim Freiwasserschwimmen und im Triathlon verbreitet.

Welcher Stil ist am besten? Was solltest du also beim Schwimmen verwenden?

Damit der 2er Beinschlag effektiv funktioniert, benötigen Sie all diese Elemente in deinem Zug:
  • du brauchst einen guten Catch/Wasserfassen
  • du darfst keine Pause einlegen oder deinen Armzugrhythmus ändern
  • du benötigst eine gute Beinschlagtechnik, ausgehend von der Hüfte mit einer leichten Beugung im Knie
  • du benötigst einen angemessenen “natürlichen” Auftrieb

Wenn all diese Elemente in deinem Schwimmstil vorhanden sind, bedeutet dies, dass du bereits ein ziemlich anständiger Schwimmer bist. Wenn du in einer Gruppe schwimmst, schwimmst du garantiert auf einer der schnelleren Bahnen.

Wenn du (noch)nicht über diese Fähigkeiten verfügst, funktioniert der 2er Beinschlag für dich noch nicht wirklich gut. Mit einem leichten kontinuierlichen Beinschlag bist du evtl. besser beraten, während du deine Schwimmtechnik weiter entwickelst. Dies muss nicht unbedingt deutlich energieaufwendiger sein, wenn du mit einer kleinen Bewegung/Amplitude und geringem Kraftaufwand kickst. Wichtig ist überhaupt die Voraussetzungen für einen effizienten Beinschlag zu entwickeln, ein lockeres Fußgelenk, eine Überdehnbarkeit (Triathlten aufpassen) und eine richtige Bewegungsvorstellung. Flossen helfen/unterstützen extrem und sinnvoll!

Fazit​

Die Coaching-Philosophie von Swimcademy besteht darin, nur dann über die Entwicklung eines 2er Beinschlags nachzudenken, wenn Sie ein fortgeschrittener Schwimmer / Triathlet sind und sich mit der Entwicklung eines Schwimmstils der mit erhöhter Frequenz geschwommen wird, beschäftigen. Wenn Sie noch an den Grundlagen Ihrer Schwimmtechnik wie Atmung, Ausrichtung, Körperhaltung und Catch/Wasserfassen arbeiten, sind Sie mit einem leichten 6er/4er Beinschlag zunächst besser bedient.

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